H2Direkt: Heizen mit 100% Wasserstoff

Wasserstoff ist ein Schlüsselfaktor für eine klimafreundliche Wärmeversorgung. Hier setzt H2Direkt an: Energie Südbayern (ESB), Energienetze Bayern und Thüga stellen in dem innovativen Forschungsprojekt einen bestehenden Netzabschnitt auf 100% Wasserstoff um. H2Direkt demonstriert, wie Gasnetze mit reinem Wasserstoff betrieben werden können und damit eine echte Perspektive für die Dekarbonisierung des Wärmesektors bieten.

H2Direkt wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert und ist als Cluster im TransHyDE-Projekt „Sichere Infrastruktur“ Teil der Wasserstoff-Leitprojekte des BMBF.

Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden – hier informieren wir regelmäßig über den Projektfortschritt.

 

// Beitrag 9 // 14. November 2024: H2Direkt beim Innovationspreis Neue Gase

Über 100 Projekte haben sich um den Innovationspreis Neue Gase beworben. Unser Wasserstoff-Pilotprojekt im bayerischen Hohenwart schaffte es in der Kategorie Transport & Infrastruktur unter die letzten drei Nominierten.

Kurzvorstellung H2Direkt bei der Preisverleihung des Innovationspreis Neue Gase, Foto: Claudius Pflug

Für H2Direkt haben Energie Südbayern, Energienetze Bayern und Thüga im September 2023 ein bestehendes Erdgasnetz mit elf Kunden auf 100 Prozent Wasserstoff umgestellt. Neben einem Gewerbekunden heizen seitdem zehn Haushalte mit grünem Wasserstoff – bisher ein Novum in Deutschland. H2Direkt zeigt im kleinen Maßstab, aber in der Praxis und mit Erfolg, wie die Umstellung der heutigen fossilen Gasversorgung auf eine grüne H2-Versorgung erfolgen kann. Und das prinzipiell für alle Kundengruppen aus Haushalt, Gewerbe und Industrie.

Der zukunftsweisende Charakter des Projektes wurde nun erneut bestätigt: Beim Innovationspreis Neue Gase, einem Gemeinschaftsprojekt von BDEW, DVGW und Zukunft Gas, kam H2Direkt unter die letzten drei Nominierten in der Kategorie Transport & Infrastruktur. Die Projektleitung nahm die Urkunde am 13. November 2024 bei der Preisverleihung in Berlin entgegen.

Für Dr. Elke Wanke, Projektleiterin H2Direkt bei der ESB-Gruppe, ist das ein tolles Signal: „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir beim Innovationspreis Neue Gase so weit gekommen sind. Das bestärkt uns darin, dass wir beim Thema Transformation den richtigen Weg eingeschlagen haben und motiviert uns, auch künftig mit Kreativität und Entschlossenheit nachhaltige Lösungen für eine zukunftsfähige Energieversorgung zu entwickeln.“

 

// Beitrag 8 // 18. Juni 2024: ZfK-NachhaltigkeitsAWARD 2024 – H2Direkt gewinnt Silber

Das Wasserstoff-Leuchtturmprojekt von Energie Südbayern, Energienetze Bayern und Thüga gewinnt Silber beim ZfK-NachhaltigkeitsAWARD 2024 in der Kategorie „Energie“.  

Die Erfolgsgeschichte des bundesweit viel beachteten Wasserstoff-Projekts H2Direkt geht in die nächste Runde: Eine Redaktions-Jury der ZfK wählte H2Direkt auf Platz 2 in der Kategorie „Energie“. Überreicht wurde der Award bei der ZfK-Nachhaltigkeitskonferenz am 17. Juni 2024 in Berlin.

Über den Award in Silber freuen sich (vlnr): Béatrice Angleys, Innovationsmanagerin, Dr. Christoph Ullmer, Leiter Kompetenzcenter Innovation (beide Thüga), Marcus Böske, Sprecher der Geschäftsführung Energie Südbayern, Dr. Elke Wanke, Projektleiterin von H2Direkt bei der ESB-Gruppe, Jürgen Haindl, Bürgermeister Markt Hohenwart

Constantin H. Alsheimer, Vorsitzender des Vorstandes der Thüga: „Die Anerkennung für unser gemeinsames Wasserstoffprojekt H2Direkt freut uns sehr. Wir haben damit konkret zeigen können, dass die Umstellung von Gasnetzen auf Wasserstoff technisch machbar, unkompliziert und kostengünstig ist. Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, muss die Energieversorgung auch in Zukunft sicher und bezahlbar bleiben. Dies wird nur gelingen, wenn neben Elektronen auch grüne Moleküle zum Einsatz kommen. Mit den bestehenden Gasnetzen der regionalen Energieversorgungsunternehmen existiert bereits eine leistungsfähige Transport- und Verteilinfrastruktur. Sie kann als integraler Bestandteil einer europäischen Wasserstoffinfrastruktur genutzt werden. Man sollte sie nicht leichtfertig zur Disposition stellen. “  

Dr. Elke Wanke, Projektleiterin von H2Direkt bei der ESB-Gruppe: „Als Energieversorger und Netzbetreiber ist es uns sehr wichtig, die Energiewende aktiv mitzugestalten. Das bedeutet, Ideen und Konzepte nicht nur niederzuschreiben, sondern auch wirklich in die Umsetzung zu bringen. Wir freuen uns riesig über die Auszeichnung, denn sie ist eine große Wertschätzung für unser interdisziplinäres Team, das den Erfolg des Projekts erst möglich gemacht hat.“

Kerninhalt des Projekts: die Umstellung eines bestehenden Erdgasnetzes auf 100 Prozent Wasserstoff. Seit Ende September 2023 heizen zehn Privathaushalte und ein Gewerbekunde im bayerischen Hohenwart erfolgreich mit Wasserstoff. Ein Novum in Deutschland, denn bisher hat noch kein deutscher Netzbetreiber ein Bestandsnetz mit angeschlossenen Haushalten auf reinen Wasserstoff umgestellt.

Glücklich über den 2. Platz ist auch der Projektleiter von H2Direkt bei der Thüga, Niklas Zigelli: „Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung. Wir werden den Rückenwind mit ins Projekt nehmen, denn ein Ziel ist es auch, die Ergebnisse von H2Direkt auf andere Netze und Netzbereiche zu übertragen, etwa zur Versorgung von Kunden aus Industrie und Gewerbe.“

H2Direkt demonstriert die zukunftsfähige Nutzung bestehender Gasnetze. Mit Blick auf die Versorgung einer Vielzahl von Industriekunden sowie Millionen Privat- und Gewerbekunden, die derzeit am Gasverteilnetz angeschlossen sind, kann das Projekt eine nachhaltige und zukunftsweisende Blaupause für eine klimaneutrale Energieversorgung in ganz Deutschland schaffen. Mehr zu H2Direkt in diesem Video.

Über den Award:

Mit dem ZfK-NachhaltigkeitsAWARD, der bereits zum fünften Mal vergeben wurde, will die Zeitung die Anstrengungen kommunaler Unternehmen für den Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutz herausstellen. Verliehen wurden AWARDs in den Kategorien „Energie“, „Entsorgung“, „Mobilität“, „Wasser/Abwasser“ und Digitalisierung. 

 

// Beitrag 7 // 16. Mai 2024: Läuft! Seit sieben Monaten 100 Prozent Wasserstoff im Gasnetz

Der Wintertest ist bestanden: Die erste Heizperiode mit einem auf 100 Prozent Wasserstoff umgestellten Bestandsgasnetz verlief reibungslos. Die Projektpartner und Kunden ziehen eine positive Zwischenbilanz.

Seit Ende September 2023 heizen zehn Haushalte und ein Gewerbekunde im bayerischen Hohenwart mit Wasserstoff. Sie erhalten den Wasserstoff über ein zuvor mit Erdgas betriebenes Gasverteilnetz, das im Rahmen des Pilotprojekts H2Direkt auf 100 Prozent H2 umgestellt wurde - ein Novum in Deutschland. Der Wintertest war ein voller Erfolg: Zum Ende der Heizperiode ziehen die drei Projektpartner ein positives Fazit. „Die Umstellung hat reibungslos funktioniert. Selbst bei Temperaturen bis minus 15 Grad war auf die gesamte Wasserstoffinfrastruktur und die neuen Heizungen Verlass. Im Fokus des Projekts steht die Wasserstofftauglichkeit der bestehenden Infrastruktur, im Netz und in den Kellern. Sie zeigte im laufenden Betrieb keinerlei Schwierigkeiten“, sagt Michael Schneider, Geschäftsführer der Energienetze Bayern GmbH & Co. KG. 

Auf Temperatur mit Wasserstoff: Eine der neuen 100%-H2-Brennwertthermen geht in Hohenwart Betrieb, Foto: Jost Listemann für Zukunft Gas

 

Alle Lösungen nutzen 
„In Hohenwart setzen wir konkret in die Praxis um, wofür wir seit längerem plädieren: Wo es sinnvoll ist, Verteilnetze mit erneuerbaren Gasen wie Wasserstoff zu betreiben. Es funktioniert, die Gasnetze sind dafür geeignet. Jetzt gilt es, zügig einen Rahmen zu setzen, welcher die richtigen Weichenstellungen für die anstehende Transformation der Gasverteilnetze auf klimaneutrale Gase ermöglicht”, ergänzt Dr. Christoph Ullmer, Leiter Kompetenzcenter Innovation bei Thüga. „Um die Energieversorgung perspektivisch klimaneutral zu stellen, müssen wir technologieoffen denken und alle Lösungen nutzen, also Elektronen und Moleküle. Die Transformation der Gasnetze bietet hier eine wichtige, rasch umsetzbare Option.“ H2Direkt wird als Teil des Leitprojekts TransHyDE mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. TransHyDE bewertet und testet Wasserstoff-Transportlösungen. 

Ergebnisse sind auf andere Netzbereiche übertragbar 
„Wir sind mit dem Verlauf des Projekts sehr zufrieden, es gab keine nennenswerten Anlaufschwierigkeiten“, bilanziert Mathias Stierstorfer, Regionalleiter Nord bei Energienetze Bayern und Zuständiger für den Bereich Netz und Kundenkommunikation bei H2Direkt. „Unsere Betriebsmannschaft hat H2Direkt von Tag eins an nahtlos in ihre Abläufe integriert und auch die übergeordneten Abstimmungen bezüglich Nachjustierungen an einzelnen Anlagen übernommen, wie z.B. das Anpassen von Parametern oder das bei Neuinstallationen übliche Entlüften von Heizkörpern.“ Grundsätzlich unterscheidet sich der Betrieb des Netzes mit Wasserstoff kaum von dem Betrieb mit Erdgas, auch das bewährte Odoriermittel THT ist das gleiche. Die Kapazität des Verteilnetzes ist für Wasserstoff mit seiner erhöhten Durchflussgeschwindigkeit geeignet. Niklas Zigelli, Projektleiter H2Direkt bei Thüga: „Die Ergebnisse von H2Direkt lassen sich auf andere Netzbereiche übertragen, etwa zur Versorgung von Kundengruppen aus Industrie und Gewerbe. Wichtig sind sie auch für die generelle Transformation der Netze, ausgehend vom Kernnetz.“ 

 

// Beitrag 6 // 16. Januar 2024: H2Direkt im Rennen um den ZfK-Nachhaltigkeitspreis – Ihre Stimme zählt!

Wir haben uns mit H2Direkt um den ZfK-NachhaltigkeitsAWARD beworben. Mit unserem innovativen Projekt sind wir bis in die letzte Runde der Kategorie „Energie“ gekommen. Für die finale Entscheidung zählt auch Ihre Stimme! Zeigen wir gemeinsam, wie groß das Interesse an H2Direkt ist.

Ab sofort ist die öffentliche Abstimmung freigeschaltet. Die Stimmabgabe ist möglich bis zum 28. Januar 2024 und erfolgt online über die Website der ZfK: ZfK-NachhaltigkeitsAWARD 2023: Zeitung für kommunale Wirtschaft. Nach Klick auf die Seite ganz nach unten scrollen bis zum Online-Voting, unser Projekt „H2Direkt: 100 Prozent Wasserstoff in einem bestehenden Gasverteilnetz“ auswählen, ABSTIMMEN, fertig!

Über Ihre Beteiligung an der Abstimmung würden wir uns sehr freuen! 

Interessiert an weiteren Informationen zu H2Direkt? Schauen Sie doch einmal auf der Homepage von Zukunft Gas vorbei - zur Veranschaulichung unseres Projekts wurde vor Ort in Hohenwart ein Film gedreht: https://gasneudenken.de/wasserstoff-im-netz/.

Drohnenaufnahme Hohenwart, Blick auf Wohngebiet und Einspeiseanlage, Foto: Jost Listemann für Zukunft Gas

// Beitrag 5 // 15. November 2023: Wasserstoff auf der Überholspur

Elf Wasserstoff-Pioniere in Hohenwart (Landkreis Pfaffenhofen a. d. Ilm) heizen nun mit reinem Wasserstoff. Dafür wurde ein bestehender Abschnitt des Erdgasnetzes abgetrennt und in diesem Bereich mit 100% H2 beaufschlagt. Eine „Blaupause für die Energiewende in ganz Deutschland“ nannte Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger das Wasserstoff-Projekt. Er kam zum offiziellen Startschuss der Wasserstoff-Einspeiseanlage im September nach Hohenwart. Aiwanger weiter: „Wenn das für zehn angeschlossene Kunden funktioniert, dann geht es auch für 1.000, dann geht es auch für 100.000.“ 

Größere bauliche Maßnahmen im Bereich des Netzes waren für die Umstellung nach eingehender Prüfung nicht nötig. Keine der Netzkomponenten musste getauscht werden. In den Häusern wurden im Wesentlichen nur die Heizkessel gegen hochmoderne H2-Brennwertgeräte, mit neuer, zugehöriger Abgasanlage des Kooperationspartners Vaillant ersetzt. „Eine Umstellung sei zu geringen Kosten und für die Hausbesitzer unkompliziert möglich“, so Marcus Böske, Sprecher der Geschäftsführung bei ESB.

Mansmann: „Danke, dass Sie hier mutig vorangehen“

Mit der gelungenen Inbetriebnahme inzwischen aller Komponenten des H2Direkt-Projekts zeigt sich Böske höchst zufrieden: „Wasserstoff ist ein Schlüsselelement der Energiewende. Durch unsere Projektidee gilt das in Hohenwart ab heute auch für den Wärmebereich.“

Böske bringt das Ziel des Projekts auf den Punkt: „Wir wollen zeigen, dass der Einsatz von regenerativem Wasserstoff in der bestehenden Infrastruktur funktioniert, auch auf Verteilnetzebene und dort künftig auch für alle heute angeschlossenen Kundengruppen – Haushalte, Gewerbe und Industrie.“ Ein echter „Clou“ – so sieht das der Innovationsbeauftragte für Grünen Wasserstoff im Bundesbildungsministerium, Till Mansmann, der sich per Videobotschaft meldete. Die Erkenntnisse aus dem Vorhaben in Hohenwart bilden, so Mansmann, die Grundlage für eine Umstellung der Netze. „Danke, dass Sie hier mutig vorangehen.“ Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfachs (DVGW), betonte: “H2Direkt wird als Leuchtturmprojekt bundesweite Strahlkraft entwickeln. Dieses Projekt, wie alle Bestrebungen zur Wasserstoffversorgung, ist ein Projekt für die Bürger. Gezeigt werden innovative Optionen zum sozialverträglichen Heizen.“

Die Zukunft des Heizens und auch der Energiewende für große Teile der Industrie und Gewerbe entscheidet sich vor Ort

Nun geht es darum, die Erkenntnisse von H2Direkt weiter zu verbreiten und das Pilotprojekt in ein Standardprojekt zu überführen. Linke betonte: "Die Frage, wie Deutschland in Zukunft heizen wird, wird konkret vor Ort und nicht in Berlin entschieden.” Das sieht auch Dr. Christoph Ullmer so: "Die kommunalen Energieversorger der Thüga-Gruppe zeigen mit greifbaren Innovationsprojekten wie H2Direkt, wie die Energie- und Wärmewende vor Ort umgesetzt wird.

 

// Beitrag 4 // 14. September 2023: Feierliche Inbetriebnahme der H2-Einspeiseanlage

Der Startschuss ist gefallen: Am 14. September 2023 wurde im innovativen Wasserstoffprojekt H2Direkt in Hohenwart (Landkreis Pfaffenhofen a. d. Ilm) die Einspeiseanlage in Betrieb genommen. Ab der kommenden Heizperiode werden von dort aus zehn Kunden über ein umgewidmetes, bestehendes Gasnetz mit 100% Wasserstoff versorgt.

Bei der Feier zur Inbetriebnahme der Wasserstoff-Einspeiseanlage sagte Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: "Die Umstellung eines Erdgasnetzes auf 100% Wasserstoff ist mit geringen technischen Umrüstungen machbar und der Betrieb ist sicher. Das wollen wir mit H2Direkt in Hohenwart beweisen. Mit diesem deutschlandweit einzigartigen Projekt schaffen wir eine Blaupause für eine klimafreundliche Energieversorgung." 

ESB, Energienetze Bayern und Thüga boten zur feierlichen Inbetriebnahme der Wasserstoff-Einspeiseanlage ein buntes Rahmenprogramm rund um die Bedeutung von Wasserstoff für die zukünftige Energieversorgung. Unter den Gästen war auch Prof. Dr. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW). Linke ist überzeugt: “H2Direkt wird als Leuchtturmprojekt bundesweite Strahlkraft entwickeln. Dieses Projekt, wie alle Bestrebungen zur Wasserstoffversorgung, ist ein Projekt für die Bürger. Gezeigt werden innovative Optionen zum sozialverträglichen Heizen.“ Auch der technische Aspekt ist dem Verbandvorsitzenden ein großes Anliegen: „Wir werden sehen, dass die Betriebssicherheit eines von Erdgas auf Wasserstoff umgestellten Verteilnetzes gegeben ist.“

Marcus Böske, Sprecher der Geschäftsführung bei ESB, zeigt sich zur gelungenen Inbetriebnahme der Wasserstoff-Einspeisung höchst zufrieden: „Wasserstoff ist ein Schlüsselelement der Energiewende. Durch unsere Projektidee gilt das in Hohenwart ab heute auch für den Wärmebereich. 100% erneuerbarer Wasserstoff im ehemaligen Gasnetz: H2Direkt zeigt, wie klimaschonende Wärmeversorgung in Zukunft aussehen kann.“

Von links: Prof. Dr. Gerald Linke, DVGW; Manuel Gaßner, Energienetze Bayern; Marcus Böske, ESB; Dr. Elke Wanke, Energienetze Bayern; Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger; Michael Schneider, Energienetze Bayern; Jürgen Haindl, Bürgermeister Hohenwart; Dr. Christoph Ullmer, Thüga), Foto: Ilona Stelzl für ESB

 

// Beitrag 3 // 7. Juli 2023: Baubeginn H2-Einspeiseanlage

Es geht voran mit unserem innovativen Wasserstoffprojekt H2Direkt in Hohenwart. Nachdem in den vergangenen Wochen und Monaten die Vorbereitungen getroffen wurden, rücken nun die Bagger an – in Kürze starten die Tiefbauarbeiten für den künftigen Standort der H2-Einspeiseanlage.

Auf dem Gelände wird die Zufahrt für die Wasserstoff-Trailer vorbereitet. Außerdem wird der Platz gepflastert, auf dem dann die Wasserstoff-Tanks und die Einspeiseanlage stehen. Die Ausführung dieser Arbeiten übernimmt die Firma HRS Ingenieurs- und Rohrleitungsbau aus Au i.d. Hallertau.

Die H2-Einspeiseanlage selbst wird aktuell von unserem Dienstleister Pfaffinger Anlagenbau & Energietechnik im Werk in Passau gefertigt und im Anschluss an die Tiefbauarbeiten in Hohenwart aufgestellt.

 

// Beitrag 2 // 7. Juni 2023: Werkstattgespräch

Unser innovatives Wasserstoffprojekt stößt überregional auf großes Interesse! Am 17. Mai durften wir zahlreiche Gäste zum Werkstattgespräch rund um H2Direkt in der ESB-Zentrale begrüßen. Im Verlauf der regen Diskussion konnten wir das Thema „Wasserstoff in Gasnetzen“ von vielen Seiten beleuchten und auch unseren politischen Gästen den ein oder anderen Aha-Moment bescheren. Zu Demonstrationszwecken wurde in der ESB-Lobby die 100%-Wasserstofftherme von Vaillant aufgebaut, die in Hohenwart zum Einsatz kommen wird.

Foto: Marcus Böske, Geschäftsführer der Energie Südbayern, erklärt die 100% H2-Therme von Vaillant. Von links Bürgermeister Jürgen Haindl, Marcus Böske, Johannes Hofner (Vorstand KUS Kommunalunternehmen Strukturentwicklung LK Pfaffenhofen a. d. Ilm), Dr. Elke Wanke (Projektleiterin), Michael Schneider (Geschäftsführer Energienetze Bayern)

 

// Beitrag 1 // 20. April 2023: Das Projekt

Mit dem Pilotprojekt H2Direkt zeigen die drei Partner, dass bestehende Gasverteilnetze mit reinem Wasserstoff betrieben werden können. Dafür stellen die Energienetze Bayern einen Abschnitt ihres Gasnetzes im Markt Hohenwart auf 100% H2 um.

Los geht‘s zur Heizperiode 2023/24: Zehn Haushalte und ein Gewerbekunde heizen dann für ca. 18 Monate mit klimafreundlicher Wärme aus 100% Wasserstoff.

Kleiner Netzabschnitt – große Wirkung

Für den Feldtest wählte die Energienetze Bayern ein geeignetes Siedlungsgebiet in Hohenwart aus – hier wird ein Teil des bestehenden Erdgasnetzes vom Rest abgetrennt. Die Versorgung mit Wasserstoff erfolgt dann über die bereits vorhandenen Leitungen. Ziel ist die Einspeisung von grünem Wasserstoff, den Lkws mit Trailern anliefern. Vor Ort werden eine Trailerstation mit Druckreduzierung sowie eine Odorieranlage installiert.

In den beteiligten Haushalten werden die Gasthermen gegen hochmoderne H2-Brennwertgeräte ausgetauscht. Alle weiteren Komponenten werden bezüglich ihrer Wasserstofftauglichkeit bewertet und im Zweifel getauscht. Bei ihrem Wärmekomfort bemerken die Teilnehmer durch die Umstellung keinen Unterschied. 

Gemeinde steht hinter dem innovativen Wasserstoff-Projekt

Ein innovatives Pilotprojekt wie H2Direkt kann nur umgesetzt werden, wenn die Gemeinde, die Bürgerinnen und Bürger offen für neue Ansätze sind. Und genau diese Grundvoraussetzung bietet Hohenwart. Der Bürgermeister der Gemeinde stand von Anfang an voll und ganz hinter dem Projekt. Und auch die Anwohnerinnen und Anwohner waren direkt sehr aufgeschlossen, Teil von H2Direkt zu werden und damit die Energiewende voranzubringen.

Geballte H2-Expertise

Für H2Direkt setzen ESB, Energienetze Bayern und Thüga auf die Expertise von namhaften Projektpartnern mit langjähriger Erfahrung: Die Firma Vaillant wird die H2-Brennwertgeräte für die teilnehmenden Haushalte herstellen und einbauen, das Forschungsinstitut DVGW-EBI und die keep it green GmbH unterstützen die Projektumsetzung als wissenschaftlicher bzw. planerischer Dienstleister.

„Klar ist, dass die Energiewende nur gelingen wird, wenn sich der Wärmemarkt transformiert. Mit H2Direkt packen wir das an. Denn Wasserstoff kann in Zukunft fossiles Erdgas ersetzen. Der große Vorteil: Die Infrastruktur ist vorhanden.“

Dr. Elke Wanke, Referentin Erneuerbare Gase & Projektleiterin H2Direkt

 

 

H2Direkt auf einen Blick

Ziel: Versorgung mit 100% Wasserstoff über ein Bestandsnetz

Projektpartner: Energie Südbayern, Energienetze Bayern, Thüga, Vaillant

Schauplatz: Markt Hohenwart (Landkreis Pfaffenhofen a. d. Ilm)

Beteiligt: 10 Haushalte und ein Gewerbekunde

Laufzeit: H2-Einspeisung ab Heizperiode 2023/2024 für zunächst 18 Monate

Forschungsrahmen: TransHyDE-Projekt „Sichere Infrastruktur“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung